Zielgerichtete Antikörpertherapie
Zielgerichtete Antikörper binden gezielt Moleküle (Rezeptoren) auf der Oberfläche von Tumorzellen und unterbrechen so wichtige Signalwege für das Zellwachstum. Diese Medikamente sind nur wirksam, wenn sich ihre Zielregion auf der Tumorzelle vermehrt nachweisen lässt. Den Nachweis führt der Pathologe aus dem Tumorgewebe.
Die meisten zielgerichteten Therapien werden heute mit einer Chemotherapie kombiniert und erhöhen dadurch ihre Wirksamkeit.
Der Wirkmechanismus der Antikörper ist recht kompliziert. Als Beispiel sei hier die Wirkungsweise von Bevacizumab erklärt: dieser humanisierte monoklonale Antikörper bindet an den Gefäßwachstumsfaktor VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor) und hemmt dadurch dessen Wechselwirkung mit seinen Rezeptoren. Als Folge kommt es zu einer Reduzierung der Tumorblutgefäßbildung und des Tumorwachstums.
Nebenwirkungen der Antikörpertherapie betreffen u.a. den Appetit, Nerven und Schleimhäute. Sie können Bluthochdruck, Fatigue, Durchfälle, Thrombosen und Veränderungen des blutbildenden Systems verursachen. Durch gezielte Behandlung können die Nebenwirkungen gelindert werden.