Immun­the­ra­pie

Bös­ar­ti­ge Tumor­zel­len sind in der Lage, kör­per­ei­ge­ne Schutz­me­cha­nis­men vor über­schie­ßen­den Immun­re­ak­tio­nen zu nut­zen, um einen Über­le­bens­vor­teil zu haben. Ein­zel­ne Tumor­zel­len wer­den von kör­per­ei­ge­nen den­dri­ti­schen Zel­len ein­ver­leibt, deren Ober­flä­chen­be­schaf­fen­heit sich dadurch ändert. Die den­dri­ti­schen Zel­len prä­sen­tie­ren fort­an Tumor-Pro­te­ine. Sie tref­fen in Lymph­kno­ten auf T-Lym­pho­zy­ten. Wün­schens­wert wäre jetzt eine Immun­ant­wort mit mas­sen­wei­se Ver­meh­rung der T-Lym­pho­zy­ten (Kil­ler­zel­len). Die­se Reak­ti­on wird aber zunächst über die Bin­dung eines Check­points (CTLA-4) an der den­dri­ti­schen Zel­le blo­ckiert. Die Abwehr­re­ak­ti­on wird been­det. Sie wird nur auf­recht­erhal­ten, wenn die Blo­cka­de gelöst wird.

Gelan­gen die akti­vier­ten T-Lym­pho­zy­ten über die Blut­bahn zur Tumor­zel­le, kann die­se die Lym­pho­zy­ten erneut inak­ti­vie­ren, indem der Lym­pho­zy­ten-Check­point PD1 abge­schal­tet wird. Durch Bil­dung von PD1-L1 ist die Tumor­zel­le in der Lage sich zu mas­kie­ren und den Check­point zu täu­schen. Die Abwehr bleibt aus. Auch die­se Blo­cka­de kann durch neue Wirk­stof­fe, die Gegen­stand der aktu­el­len For­schung sind, auf­ge­ho­ben werden.
Vor­aus­set­zung für die Immun­the­ra­pie ist, dass PDL-1 im Tumor­ge­we­be nach­ge­wie­sen wird.
Neben­wir­kun­gen der Immun­the­ra­pie sind viel­fäl­tig und betref­fen Atem­we­ge, Nie­ren, Leber, Magen-Darm-Trakt. Fati­gue, Haut­aus­schlä­ge und Juck­reiz sind häu­fig. Auch kön­nen sich Unter- oder Über­funk­tio­nen der Schild­drü­se, sowie ein Dia­be­tes mel­li­tus unter der The­ra­pie entwickeln.