Kom­ple­men­tä­re Medizin

Wir, die Ärz­te und Ärz­tin­nen unse­res Zen­trums für Gynä­ko­lo­gi­sche Krebs­er­kran­kun­gen ver­ste­hen die kom­ple­men­tä­re Medi­zin, also Natur­heil­ver­fah­ren aus unse­rem oder ande­ren Kul­tur­krei­sen, als sinn­vol­le Ergän­zung zur onko­lo­gi­schen Schul­me­di­zin. Wir inte­grie­ren die kom­ple­men­tä­re Medi­zin also in unser Behand­lungs­kon­zept. Im Fokus steht dabei die Behand­lung der Neben­wir­kun­gen, die durch die Schul­me­di­zin her­vor­ge­ru­fen sein kön­nen, nicht die eigent­li­che Behand­lung des Unter­leibs­kreb­ses. Dadurch, dass Neben­wir­kun­gen gelin­dert wer­den, kann die The­ra­pie bes­ser ver­kraf­tet wer­den, die drin­gend nöti­ge schul­me­di­zi­ni­sche Behand­lung wird sel­te­ner abge­bro­chen und ist dann kon­se­quen­ter­wei­se auch effek­ti­ver. Im Anschluss nach abge­schlos­se­ner Pri­mär­the­ra­pie sol­len durch kom­ple­men­tä­re Ver­fah­ren die Selbst­hei­lungs­kräf­te akti­viert werden.

Nicht alle ange­bo­te­nen kom­ple­men­tä­ren Metho­den sind seri­ös. Es gibt dar­un­ter sehr umstrit­te­ne Metho­den, die manch­mal sogar die Sicher­heit der Pati­en­tin bedro­hen, vor allem, wenn sie alter­na­tiv zur Schul­me­di­zin ange­bo­ten werden.

Wir bie­ten nur unse­rer Mei­nung nach geeig­ne­te Ver­fah­ren an und wol­len unse­ren Pati­en­tin­nen und ihrer Erkran­kung ganz­heit­lich und indi­vi­du­ell begeg­nen. Die Bera­tung über kom­ple­men­tä­re Ver­fah­ren kön­nen Sie noch sta­tio­när in Anspruch neh­men. Die beglei­ten­de Behand­lung erfolgt dann ambu­lant und wird zu einem gro­ßen Teil für unse­re Pati­en­tin­nen über den Ver­ein Aktiv gegen Brust­krebs e.V., der auch bei gynä­ko­lo­gi­schen Krebs­er­kran­kun­gen unter­stützt, finanziert.

Komplementäre Medizin 1 Behand­lung & Therapie

Ernäh­rung

Die natur­heil­kund­li­che Ernäh­rungs­the­ra­pie hat im Gegen­satz zur schul­me­di­zi­ni­schen Ernäh­rungs­be­hand­lung einer Stoff­wech­sel­stö­rung wie zum Bei­spiel den Dia­be­tes mel­li­tus, die Regu­lie­rung der Stoff­wech­sel­vor­gän­ge des gesam­ten Kör­pers zum Ziel.

Bei­spie­le einer natur­heil­kund­li­chen Ernäh­rung sind die Voll­wert­er­näh­rung und die medi­ter­ra­ne Kost.

In spe­zi­el­len Kur­sen wer­den unse­re an Krebs erkrank­ten Pati­en­tin­nen Kon­zep­te zur heil­sa­men Ernäh­rung ver­mit­telt. Hier fin­den Sie die 10 Regeln der Deut­schen Gesell­schaft für Ernäh­rung zu einer gesund­erhal­ten­den Ernäh­rungs­wei­se soll­ten ein­ge­hal­ten werden:

  1. Viel­sei­tig essen
  2. Reich­lich Getrei­de­pro­duk­te und Kartoffeln
  3. Nimm 5 am Tag: Gemü­se und Obst mög­lichst frisch
  4. Täg­lich Milch- und Milch­pro­duk­te (Kal­zi­um), 1-2mal/ Woche Fisch (Selen, Ome­ga-2-Fett­säu­ren, 300-600 g Fleisch pro Woche (Vit­ami­ne B 1, 6 und 12)
  5. Wenig Fett und fett­rei­che Lebens­mit­tel (nicht mehr als 60-80 g / Tag)
  6. Zucker- und Salz in Maßen
  7. Reich­lich Flüs­sig­keit : min­des­tens 1,5 l / Tag
  8. Schmack­haft und scho­nend zubereiten
  9. Sich Zeit neh­men und genießen
  10. Auf das Gewicht ach­ten und in Bewe­gung bleiben
Komplementäre Medizin 2 Behand­lung & Therapie

Ortho­mo­le­ku­la­re Medi­zin: Selen, L–Carnithin, Vit­amin C

Sinn der The­ra­pie mit soge­nann­ten Mikro­nähr­stof­fen bei Brust­krebs ist ein Aus­gleich einer ggfs. bestehen­den Mangelsituation.

Bei­spiel Selen
Tumor­pa­ti­en­tin­nen lei­den häu­fig unter einem Selen­man­gel, weil Tumor­zel­len einen erhöh­ten Stoff­wech­sel zei­gen, der zu einer erhöh­te Pro­duk­ti­on frei­er Radi­ka­le und damit zum Ver­brauch von Selen führt. Aus­gleich des Selen­man­gels kann durch die Strah­len­the­ra­pie ver­ur­sach­te Erschöp­fung und Appe­tit­lo­sig­keit ver­min­dern. Die Dosis­hö­he rich­tet sich nach dem Selen-Spie­gel im Blut und muss zwin­gend kon­trol­liert werden.

Bei­spiel L - Carnithin
Der Aus­gleich eines L–Carnithin–Mangels wird in der kom­ple­men­tä­ren Medi­zin ein­ge­setzt, um das Erschöp­fungs­syn­drom, Neben­wir­kun­gen auf Ner­ven und Herz unter der Che­mo­the­ra­pie zu lin­dern. Dies hilft laut Stu­di­en­la­ge nicht bei allen Pati­en­tin­nen, sodass der Wir­kungs­nach­weis eines L–Carnithin–Ausgleichs aussteht.

Bei­spiel Vit­amin C
Das Anti­oxi­dans Vit­amin C wird am häu­figs­ten als Hoch­do­sis-Vit­amin-C-Infu­si­on ein­ge­setzt. Unter Strah­len­the­ra­pie kann Vit­amin C die Strah­len­sen­si­bi­li­tät erhö­hen, also Vorsicht!

Bei­spiel Vit­amin D
Bei nach­ge­wie­se­nem Vit­amin D–Mangel soll­te die­ser aus­ge­gli­chen wer­den, da Vit­amin D u.a. zur Wund­hei­lung beiträgt.

Komplementäre Medizin 3 Behand­lung & Therapie

Aku­punk­tur

Die Aku­punk­tur kommt aus der tra­di­tio­nell Chi­ne­si­schen Medi­zin und kann ver­schie­de­ne durch die onko­lo­gi­sche The­ra­pie ver­ur­sach­te Neben­wir­kun­gen wie chro­ni­sche Erschöp­fung, depres­si­ve Zustän­de und Übel­keit lin­dern. Sie soll­te nur durch erfah­re­ne The­ra­peu­ten ange­wandt werden.

Komplementäre Medizin 4 Behand­lung & Therapie

Nor­dic Walking

Bewe­gung wäh­rend der The­ra­pie führt zu weni­ger Neben­wir­kun­gen, einer gerin­ge­ren Erschöp­fung und einer schnel­le­ren Erho­lung. Opti­mal wären 3- 5mal 45 min Sport, aber auch sel­te­ne­re sport­li­che Akti­vi­tä­ten loh­nen. Umfang und Belas­tung sol­len nur lang­sam gestei­gert wer­den, eine Unter­hal­tung mit dem Trai­nings­part­ner wäh­rend des Sports soll mög­lich sein. Unse­re Nor­dic Wal­king-Kur­se fin­den unter fach­kun­di­ger Anlei­tung statt. Der behan­deln­de Onko­lo­ge soll­te infor­miert sein.

Nor­dic Wal­king führt durch Stei­ge­rung des kör­per­li­chen Wohl­be­fin­dens, Sta­bi­li­sie­rung des Immun­sys­tems und Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät zu einer ver­bes­ser­ten Krank­heits­be­wäl­ti­gung und beein­flusst den Hei­lungs­pro­zess posi­tiv. Durch Ein­satz der Stö­cke wer­den Beweg­lich­keit und Kraft im Arm- und Schul­ter­be­reich gefördert.

Lauf­stö­cke wer­den kos­ten­los zur Ver­fü­gung gestellt.

Komplementäre Medizin 5 Behand­lung & Therapie

Kunst­the­ra­pie

Die Kunst­the­ra­pie will wäh­rend der Dia­gnos­tik und The­ra­pie von Brust- und Unter­leibs­krebs etwas Eige­nes und Krea­ti­ves ent­ge­gen­set­zen. Die Kunst soll zu einer bes­se­ren Krank­heits­be­wäl­ti­gung führen.

Komplementäre Medizin 6 Behand­lung & Therapie

Kos­me­tik­se­mi­nar

In einem zwei­stün­di­gen Semi­nar geben kom­pe­ten­te Kos­me­ti­ke­rin­nen Tipps zur Gesichts­pfle­ge und zum Schmin­ken. Sie zei­gen den maxi­mal zehn Teil­neh­me­rin­nen, die unter Che­mo­the­ra­pie ste­hen, wie sie trotz Haar­aus­fall oder Haut­ir­ri­ta­tio­nen das Selbst­wert­ge­fühl und die Lebens­freu­de stei­gern und wie­der­erlan­gen können.

Komplementäre Medizin 7 Behand­lung & Therapie

Psy­cho­on­ko­lo­gi­sche Begleitung

In unser Team ist eine Psy­cho­on­ko­lo­gin fest inte­griert. Im Mit­tel­punkt der Psy­cho­on­ko­lo­gie ste­hen die Wech­sel­wir­kun­gen von Kör­per, Geist und See­le, deren Ver­ständ­nis eine wich­ti­ge Vor­aus­set­zung für eine erfolg­rei­che The­ra­pie ist.

Oft ist das Aus­maß der see­li­schen Ver­let­zung durch die Krank­heit im ers­ten Moment noch gar nicht spür­bar. Doch im Lau­fe der The­ra­pie sind vie­le Betrof­fe­ne froh, auf psy­cho­on­ko­lo­gi­sche Unter­stüt­zung zurück­grei­fen zu kön­nen, um das psy­chi­sche Gleich­ge­wicht wie­der­zu­fin­den und Befürch­tun­gen auch bzgl. Sexua­li­tät und ver­än­der­tem Kör­per­bild anspre­chen zu kön­nen. Die Krank­heit wird dadurch ins­ge­samt bes­ser bewäl­tigt. Ange­hö­ri­ge kön­nen sich den Bera­tungs­ge­sprä­chen ger­ne anschlie­ßen. Dies ist für unse­re Pati­en­tin­nen auch ambu­lant möglich.