Bösartige Erkrankungen der Eierstöcke (Ovar)

Das frühe Ovarialkarzinom verursacht kaum Symptome, gelegentlich unklare Unterbauchbeschwerden. Eher noch wird es durch einen auffälligen Ultraschallbefund, dann durch Vegetation innerhalb einer flüssigkeitsgefüllten Cyste, evident. Die beschriebenen Vegetationen stellen sich nach einer Operation allerdings häufiger als gutartige Wucherungen heraus. Leider kann man anhand des Bildes nicht zwischen gut- oder bösartig unterscheiden, denn das wäre gut im Vorfeld einer Operation zu wissen. Bei Malignität würde man eher zu einer kompletten Entfernung des Eierstockes mit Cyste raten, da die Cyste bei einer Cystenausschälung häufig rupturiert und sich Cystenflüssigkeit dann in den Bauchraum ergießt. Die Ausbreitung bösartiger Zellen aber muss unbedingt vermieden werden, da dies die Prognose verschlechtern würde. Dies ist ein Dilemma und muss präoperativ erörtert werden.

Zum Glück zählt das Ovarialkarzinom zu den selteneren Krebserkrankungen der Frau. Es wird leider auf Grund seiner anfangs diskreten Symptomatik meistens in einem fortgeschrittenen Tumorstadium diagnostiziert. Zu diesem Zeitpunkt verursacht es in der Regel eine Flüssigkeitsbildung (Aszites), die zu einer Bauchumfangszunahme führt. Jetzt gilt es aus dem Aszites, der durch Punktion gewonnen wird, die Diagnose zu stellen und eine Ausbreitungsdiagnostik mittels Computertomografie oder seltenerer einer diagnostischen Laparoskopie vorzunehmen. In Zusammenschau der Begleiterkrankungen, des Lebensalters und des voraussichtlichen Ausmaßes der Operation und damit der Operationsrisiken, wird mit den für die Operation erforderlichen Fachdisziplinen genauestens überprüft, welche Vorgehens-Alternative die empfehlenswerte ist. Zu den Fachdisziplinen gehören: die Viszeralchirurgie bei Verdacht auf Darmbeteiligung, die Urologie bei V.a. Beteiligung des harnableitenden Systems, die Gefäßchirurgie bei V.a. Infiltration des Tumors in die großen Abdominalgefäße und die Onkologie mit Analyse des internistischen Gefährdungspotenzials. Gemeinsam werden wir Sie beraten, um die für die Gesamtsituation passende Entscheidung zu treffen. Manchmal ist es sinnvoll vor einer Operation eine Chemotherapie durchzuführen.

Ganz wichtig: um die Operation gut zu überstehen, ist eine gute Vorbereitung entscheidend.