Pathologie
Zusammengesetzt aus Pathos (=griech. Leiden) und Logos (=griech. Lehre) ist die Pathologie die Lehre vom Leiden (Krankheitslehre).
Hauptaufgabe der Pathologie ist die Aufklärung der kausalen und formalen Pathogenese für jede Krankheit, für jedes Krankheitssymptom. Die Pathologie ist ein fundamentaler Teil der klinischen Diagnostik, z.B. bei einem Tumorleiden, und gehört zu der unmittelbaren Krankenversorgung.
Die Beschreibung mit bloßem Auge oder Lupe von Organ- oder Gewebeveränderungen steht im Vordergrund der makroskopischen Pathologie.
Morphologisch, lichtmikroskopisch fassbare Veränderungen an den Zellen, an den aus ihnen bestehenden Geweben, aber auch an den einzelnen Zellbestandteilen sind Grundlagen der mikroskopischen Pathologie.
Im Rahmen der makroskopischen und mikroskopischen Pathologie nimmt die Schnellschnittdiagnostik eine wichtige und zentrale Funktion. Bei der Schnellschnittdiagnostik wird Gewebe während der Operation vom Pathologen in der Regel innerhalb von 15–20 Minuten durch Anfertigung und Beurteilung von Schnitten untersucht und die Diagnose gestellt, die das weitere operative Vorgehen entscheidend beeinflusst.
Die Berücksichtigung der makroskopischen und mikroskopischen Untersuchung führt zu der Gesamtbeurteilung und Charakterisierung einer krankhaften Veränderung und zur Diagnosestellung, die zusätzlich durch immunhistochemische und molekularpathologische Untersuchungen unterstützt bzw. gesichert und komplettiert wird.
Bei der immunhistochemischen Untersuchung werden durch gezielte Markierung und Visualisierung von Zellstrukturen (Eiweißbestandteile) Zellen subtypisiert und charakterisiert, sodass deren Entität ermittelt wird. Dadurch kann z.B. die Entität und Dignität von Tumoren ermittelt werden.
Bei der Molekularpathologie werden kleinste genetische Veränderungen in den Tumorzellen nachgewiesen, die sowohl für bestimmte Tumoren typisch sind und somit für die Diagnosestellung relevant sind als auch für therapeutische Konsequenzen im Rahmen der personalisierten Tumortherapie entscheidend sind.