Rektumkarzinom

Ablauf der Operation:

Nahezu alle Formen des Mastdarmkrebses können und sollen operiert werden. Die Therapie ist abhängig von der Lokalisation und der Ausdehnung des Tumors. Jeder Patient mit einem Mastdarmkrebs wird im Darmzentrum unseres Hauses vor Therapiebeginn in der interdisziplinären Tumorkonferenz vorgestellt. Hier kommen Onkologen, Gastroenterologen, Strahlentherapeuten und Visceralchirurgen zusammen und erarbeiten ein maßgeschneidertes Konzept für jeden Patienten.

Sehr kleine Tumore können transanal im Sinne einer TEM (transanale endoskopische Mikrochirurgie) vollständig entfernt werden. Alle anderen Rektumkarzinome werden radikal onkologisch reseziert.

Diese Tumoroperation erfolgt in unserer Klinik ausnahmslos minimal invasiv. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, setzen wir dabei das Robotik Da Vinci System ein. Der Mastdarm und sein Lymphabflussgebiet werden vollständig unter Erhalt einer dünnen Hüllschicht entfernt (totale mesorektale Exzision oder TME). Dies gelingt durch den Einsatz der Robotic Surgery besonders sicher und verlässlich. Die direkt benachbarten Nerven, die für die Blasen- und Sexualfunktion zuständig sind, können perfekt geschont werden.

Nach der Entfernung des Mastdarmes wird der Dickdarm des Patienten knapp oberhalb des Schließmuskelapparates wieder angeschlossen. Diese neue Verbindung sollte für eine kurze Zeit (6 Wochen) durch einen vorübergehenden Darmausgang (Ileostoma) geschützt werden, um unkompliziert abheilen zu können.

Eine Entfernung des Schließmuskelapparates mit der Anlage eines dauerhaften seitlichen Darmausganges ist erfreulicherweise in unseren Händen eine Rarität (nur etwa 5 % aller Patienten mit Mastdarmkrebs).

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Alternative / ergänzende Behandlung:

In vielen Kliniken werden etwa 70 % der Patienten mit einem Mastdarmkrebs vor der Operation kombiniert bestrahlt und chemotherapiert. Diese Kombinationstherapie führt allerdings häufig zu einer bleibenden deutlichen Einschränkung der Lebensqualität in Hinblick auf Blasen-, Sexual- und Stuhlentleerungsfunktion. Wir versuchen daher möglichst selten vor der Operation zu bestrahlen. Nur Rektumkarzinome, die unmittelbar bis an den Schließmuskel heranreichen, werden auch in unserem onkologischen Zentrum kombiniert behandelt (etwa 20% aller Patienten mit Mastdarmkrebs).

Findet der Pathologe bei der Aufarbeitung des Resektates Lymphknotenmetastasen, empfehlen wir nach der Operation eine Chemotherapie über sechs Monate. Mit dieser Behandlung kann die Wahrscheinlichkeit der dauerhaften Heilung auch in dieser Situation auf fast 80% gesteigert werden.

Nach der Operation (postoperativer Verlauf):

Unmittelbar nach der Operation ist eine optimale Schmerztherapie wichtig. Die Patienten dürfen am Abend des Operationstages wieder trinken und essen. Der Krankenhausaufenthalt beträgt im Mittel 12 Tage.

Nach einer perfekten Tumoroperation bestehen sehr gute dauerhafte Heilungschancen. Von den Patienten, die wir mit Robotic Surgery am Rektumkarzinom operieren, bekommen nur etwa 2 % ein lokales Tumorrezidiv, obwohl wir in 80% der Fälle auf eine präoperative Bestrahlung verzichten. Dies ist im nationalen und internationalen Vergleich ein herausragend gutes Ergebnis.

Eine Anschlussheilbehandlung ist sinnvoll, steht Ihnen zu und wird von uns organisiert. Neben unserem Team aus Ärzten, Pflegepersonal, Physiotherapeuten und Ernährungsberatern werden Sie und Ihre Angehörigen von Psychologen, Seelsorgern und Sozialarbeiten unterstützt.

Vor der Entlassung erfolgt ein Abschlussgespräch, in dem alle Fragen besprochen werden. Sie erhalten einen ausführlichen Entlassungsbrief und einem Tumornachsorgeschema, aus dem zu ersehen ist, in welchen Zeitabständen welche Untersuchungen durchgeführt werden sollen.

Alle Unterlagen und Termine Ihrer Therapie halten wir für Sie sehr übersichtlich und informativ in dem speziell für Sie erarbeiteten Patientenordner „Darmkrebs“ bereit.